Und es wäre doch gut, wenn an den Schulen heute vermittelt würde, welch langer geschichtlicher Weg es war, bis am 31. Juli 1619 die Stände der Nebenländer der Böhmischen Krone Mähren, Schlesien, Niederlausitz und Oberlausitz denen Böhmens gleichgestellt wurden, auch wenn das nur für eine kurze Zeit galt.
Der Themenabend ist wiederum seinem Anliegen gerecht geworden. Dafür einen herzlichen Dank an die Referenten Herrn Dr. von Richthofen und Frau Koch-Heinrichs sowie an das Internationale Begegnungszentrum Sankt Marienthal für die wie immer ausgezeichnete Unterstützung.
Themenabend am 9. Oktober 2023 in Ostritz und am 15. Mai 2024 in Hoyerswerda
Am 9. Oktober 2023 im Kloster St. Marienthal in Ostritz und am 15. Mai 2024 im Schloss und Stadtmuseum Hoyerswerda fanden Themenabende zur Oberlausitzer Geschichte statt.
Dr. Volker Dudeck und Dr. Hartmut Jentsch (Fachgruppe Oberlausitzer Landeskunde, Geschichte und Kunstgeschichte) moderierten und leiteten die rege Diskussion.
Sumpfschanze Biehla
Museum der Westlausitz Kamenz
Die Region, die wir heute Oberlausitz nennen, war ursprünglich ein riesiges Waldgebiet, in dem sich seit dem Neolithikum Siedlungsinseln entwickelten. In der Bronzezeit entwickelte sich die „Lausitzer Kultur“. In den urgeschichtlichen Siedlungskammern errichteten die Menschen bereits seit der späten Bronzezeit Befestigungsanlagen, die sie vor feindlichen Übergriffen schützten. Um 200 n.Chr. wanderten Germanen in
unsere Region ein, sie bleiben nicht lange, denn sie ziehen in der Großen Völkerwanderung nach Westen ab. Aus dem Osten rücken slawische Stämme nach, deren Spuren seit dem 8. Jahrhundert nachzuweisen sind. Unser Raum wird durch die Milzener besiedelt, deren Nachfahren wir heute Obersorben nennen.
Schlusswort (Dr. Hartmut Jentsch)
Wer sich für die Oberlausitz und ihre Geschichte interessiert, für den stellen sich auch Fragen wie: Was war hier, als alles noch Urwald war? Welche Völker lebten hier und wann? Welche Auswirkungen hatte die Große Völkerwanderung für unsere Region? Und wie war das mit den slawischen Stämmen und der deutschen Besiedlung?
Das Preisausschreiben des Lusatia-Verbandes 2023 zeigte wiederum auf, dass es dazu noch viel Erklärungsbedarf gibt. So ist zum Beispiel wenig bekannt, dass die sagenumwobenen Burgunden einige Generationen lang in unserer Region siedelten, bevor sie an den Rhein und später noch weiter nach Westen zogen. Bekanntlich ist es Anliegen der Bildungsinitiative des Lusatia-Verbandes sich auch mit Themenabenden zu den o.g. Fragen zu äußern.
Mit den hervorragenden Beiträgen von Dr. Jasper von Richthofen und Friederike Koch-Heinrichs wurde sehr viel Interessantes zur Oberlausitz im frühen Mittelalter aufgezeigt. So ist es doch bemerkenswert, was Ausgrabungen und ihre richtige Deutung zu Tage bringen und wie die Geschichte unserer Heimat von Besunzanen, Milzenern und Ottonen geprägt wurde.
Burg Kopschin Museum der Westlausitz Kamenz
Im Frühjahr 2024 veranstatete der Lusatia-Verband eine Exkursion nach Ostro bei Panschwitz-Kuckau, um unter Leitung von Friederike Koch-Heinrichs die dortige bronzezeitliche Wallanlage zu besichtigen, die gemeinhin als das „Oberlausitzische Troja“ gilt.
© 2023 Bildungsinitiative Oberlausitz | Ein Projekt des Lusatia-Verbandes e.V Datenschutz | Impressum